In Pilsen angekommen, wird
das Wetter und die Stimmung nicht freundlicher aber vertrauter. Der nám
Republiky (Platz der Republik) mit seiner Cham sv. Bartolomeje
(Sant-Bartholomäus Kirche) wird von renovierten und in zarten Farben gelegten
Barock- und Renaissancehäuser umsäumt. Leider zwängten sich auch einige Bausünden
zwischen die lieblichen Gebäude.
Mein großes Augenmerk in
dieser Stadt ist für mich, und auch für meine kleine Reisegruppe, Adolf Loos.
Adolf Loos in Brtnice geboren hatte in Pilsen seinen ersten Auftrag bekommen zum
Umbau eines Hauses. Er hat 13 Wohnungen innenarchitektonisch gestaltet
und 8 davon sind noch erhalten.
In der stark befahrenen Klatovská Nr. 12 ist der Treffpunkt mit unserer deutschsprachigen Führerin Margita Barnasova. Der Weg zur Wohnung führt über das Haus 10 in das Haus 12. Das Gebäude ist zu einem Amtsgebäude umfunktioniert worden.
Der Hausflur ist
nüchtern, kalt und schiach. Ich hoffe es war kein Fehler meine lieben Freunde
hier her zu bringen. Margita öffnet eine Tür. Wie im Spiegel von Alice im
Wunderland betrete ich eine Märchenwelt. Es gibt Farben, Teppiche, schöne
schlichte Möbel, warmes elektrisches Licht, Ruhe und Heimeligkeit. So schön.
Das Interieur ist nachgebaut, die Originale sind abhanden gekommen, der
Vorteil: wir dürfen uns setzen und auch alles berühren.
Ein paar wenige Schritte auf
der stark befahrenen Klatovska gibt es in der Bendova 10 das Haus der Familie
Kraus. Es sind einige Einrichtungsschmankerl zu bewundern, wie die originalen
Heizkörper, Türschnallen und Beschläge, Schmutzwäschekasten, Schminktisch von
Frau Kraus und vieles mehr.
Am Weg zurück zum nám
Republiky gibt es die drittgrößte Synagoge der Welt. Sie ist weder zu übersehen
noch zu ignorieren. Gebaut im Jahre 1892 im maurisch-romanischen Stil,
verschont in der Zeit der Nazis, überlebt das Dasein als Uniformschneiderei,
heute finden hier Konzerte und Ausstellungen statt.
Gabi und Robert sind bereit
für einen Kaffee. Otto und ich besteigen über 300 Stufen den Kirchturm der Cham
sv. Bartolomeje. Menschenleere und Windstille sind der Lohn der Anstrengungen
und natürlich die Aussicht.
Die Weiterfahrt nach Marienbad
war kurzweilig und das Swiss House konnten die Navis aller Beifahrer trotz
Begleitung der beginnenden frühen Finsternis des Oktobers gut finden. Gabi hat
uns bequem und sicher gefahren. DANKE.
Außer dem Wetter, schaut es sehr nett aus !
AntwortenLöschenBussale an alle. Brüderchen !
Pilsen war toll.
AntwortenLöschenDas Wetter ... na ja. Wahrscheinlich haben König Otto und Consul Robert Salsa nicht brav aufgegessen.