Samstag, 28. Oktober 2017

Frantiskovy Lázne (Franzensbad)

"Wenn dein Darm schon träge ist, 
seine Arbeit fast vergisst, 
rührt sich kaum noch auf der Stelle,
dann hilft nur die Glauberquelle.

Ganz so ähnlich ging es mir,
ich trank Glauberquelle IV,
davon zwei, drei warme Becher
und mein Darm wurde zum Rächer."


 
Die kleine Stadt ist hügellos. Ganz im Gegensatz zu Mariánské Lázne, das in einem stark hügeligen Waldgebiet liegt. Es leben hier 5.500 Seelen und ist somit von den westböhmischen Kurorten der ruhigste und kleinste.

Die Häuser sind ockerfarbene neoklassizistische Bauten mit viel Liebe renoviert, was mich sehr freut. Nach der Befreiung durch die Amerikaner im April 1945 wurden kurz darauf alle deutschen Einwohner vertrieben. Unter den Kommunisten verfiel Frantiskovy Lázne und die Gebäude wurden verstaatlicht. Zugleich wurde es eine Art kleine Künstlerenklave für Journalisten, Schriftsteller, Schauspieler und Regisseuren.

 

Das Zentrum vom Frantiskovy Lázne ist eingebettet in ausgedehnte waldähnliche Parkanlagen. Es gibt unzählig viele Quellen und den dazugehörigen Kolonnaden zu entdecken, wie die Salz- und Wiesenquelle, die Glauberquelle I, II, III und IV, die Neue Quelle, die Adlerquelle (nach Dr. Adler benannt), die Franzensquelle, Luisen- und Kaltquelle. Keine Quelle ohne Kolonnade. Ich habe viele gekostet und ganz ehrlich: Man gewöhnt sich daran. Kleine Mengen dieser Wasser hinterlassen keine bleibenden Gesichtsfratzen. Eine Trinkkur, die mindestens drei Wochen dauert, bleibt mir erspart. Es gibt deliziösere Getränke.
 


 

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